„Lieber aktiv als radioaktiv“ Perspektiven auf die transnationalen Ursprünge der Anti-Atom-Bewegung

Gemeinsame Veranstaltung mit Steve Milder, um unsere beiden Bücher über die Anti-Atomkraft-Bewegung der 1970er Jahre bei der Heinrich-Böll-Stiftung in Berlin vorzustellen.

Beschreibung:

Für die Bundesrepublik der 70er Jahre war die Anti-Atom-Bewegung eine der größten Protestbewegungen mit weitreichenden Folgen für das demokratische Selbstverständnis. Sie mobilisierte auf lokaler, kommunaler und regionaler Ebene und erreichte schließlich mit dem Einzug der GRÜNEN in die Parlamente die offizielle politische Ebene.

Zugleich war die Anti-Atom-Bewegung nicht auf die Bundesrepublik beschränkt, sondern über ganz Westeuropa verbreitet. Die Aktivist/innen gegen die Atomkraft tauschten sich über Grenzen hinweg aus, übten ähnliche Praktiken des Widerstandes aus und entwickelten ein Gegenexpertentum, um das staatliche Entscheidungsmonopol über Standorte und Sicherheitstechnologien zu konterkarieren.

Die Geschichtswissenschaft hat sich längst dieser größten der neuen sozialen Bewegungen als Forschungsfeld angenommen. Die Historiker/innen ziehen hierzu Zeitzeugen zu Rate und untersuchen die –oft transnationalen – Netzwerke und Strukturen der Bewegung. Dabei ergründen sie nicht nur die Beweggründe, und Ziele, sondern auch die vielfältigen gesellschaftlichen und politischen Wirkungen dieser Bewegung im europäischen Vergleich.

Die zwei wichtigsten Neuerscheinungen zu diesem Thema stellen wir vor:

  • Andrew S. Tompkins, Better Active than Radioactive. Anti-Nuclear Protest in 1970s France and West Germany. Oxford University Press 2016.
  • Stephen Milder, Greening Democracy. The Anti-Nuclear Movement and Political Environmentalism in West Germany and Beyond, 1968-1983, Cambridge University Press 2017.

Buchvorstellung mit:

  • Dr. Andrew S. Tompkins, Lecturer, Universität Sheffield
  • Dr. Stephen Milder, Assistant-Professor, Universität Groningen
  • Kommentar: Dr. Jan-Henrik Meyer, Assoc.-Prof., Universität Kopenhagen / ZZF Potsdam
  • Moderation: Dr. Marianne Zepp, HBS

Die Veranstaltung findet in deutscher Sprache statt. Der Eintritt ist frei.